Als Therapeut arbeite ich oft mit Eltern zusammen, die den Kampf um die Bildschirmzeit ihrer Kinder führen. Es ist verständlich, dass dies eine Herausforderung darstellt, denn Technologie ist so konzipiert, dass sie
hochgradig belohnend ist und das Belohnungssystem des Gehirns aktiviert, was es schwer macht, das Gerät wegzulegen.
Wie können wir als Eltern navigieren?
Der psychologische Rahmen, der uns leitet, ist der
autoritative Erziehungsstil, der auf hohen Werten von
Wärme und Struktur basiert.
Hier sind die evidenzbasierten Schritte, die ich Eltern empfehle, um die Handyzeit ihrer Kinder auf ein gesundes Mass zu reduzieren:
1. Sorgen Sie für Struktur und klare Grenzen
Struktur bedeutet, konsistente, vorhersehbare Regeln und Erwartungen zu setzen.
- Regeln aufstellen: Kommunizieren Sie Ihre Regeln und Erwartungen klar und konsistent. Beziehen Sie ältere Kinder und Teenager aktiv in die Entwicklung der Regeln ein, um einen Autonomie-unterstützenden Ansatz zu verfolgen. Manchmal sind Kinder in ihren eigenen Vorschlägen strenger, als Eltern erwarten.
- Handyfreie Zonen und Zeiten festlegen: Smartphones können vom akademischen Fortschritt ablenken und persönliche Interaktionen unterbrechen. Schaffen Sie daher handyfreie Zonen oder Zeiten. Am wichtigsten ist die Regel: Kein Handy im Schlafzimmer. Die Nutzung von Bildschirmen kann den für die Gesundheit und Entwicklung wichtigen Schlaf stören.
- Klare Übergänge managen: Das Ende der Bildschirmzeit führt oft zu Wutanfällen, da es sich anfühlt, als würde eine lustige Aktivität unterbrochen. Kündigen Sie das Ende der Zeit mit einer Vorwarnung an (z. B. „Noch fünf Minuten“).
- Seien Sie konsequent: Wenn Sie eine Grenze gesetzt haben, halten Sie diese ein. Disziplin ist ein System, das durch Konsequenzen lehrt, welche Verhaltensweisen akzeptabel sind. Wenn Kinder nach dem Ende der Zeit jammern und wir nachgeben, lernen sie, dass Weinen und Schreien zu mehr Bildschirmzeit führen.
2. Belohnen Sie gewünschtes Verhalten
Disziplin besteht nicht nur aus Bestrafung. Positive Verstärkung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verhalten in Zukunft wiederholt wird.
- Loben Sie Ehrlichkeit und Einhaltung: Wenn Ihr Kind Anweisungen befolgt oder ehrlich über Online-Probleme spricht, loben Sie es spezifisch. Zeigen Sie Wertschätzung dafür, dass sie sich an die Regeln halten.
- Nutzen Sie negative Bestrafung überlegt: Wenn Regeln gebrochen werden, kann das Wegnehmen von etwas Positivem (Negative Bestrafung, z. B. temporärer Entzug der Handy-Nutzung) die Wahrscheinlichkeit verringern, dass der Regelbruch erneut auftritt.
3. Fördern Sie gesunde Alternativen
Wenn die Handyzeit reduziert wird, muss diese Zeit durch Aktivitäten ersetzt werden, die ebenfalls lohnend sind. Übermässiger Medienkonsum sollte vermieden werden, da er Aktivitäten wie Schlaf, körperliche Betätigung und persönliche Sozialisation verdrängt.
- Ermutigen Sie Exploration und Risiko: Jugendliche sind in einer einzigartigen Phase des Wachstums und der Entwicklung. Geben Sie ihnen Möglichkeiten für gesunde Risikobereitschaft. Dies kann das Ausprobieren eines neuen Sports oder einer anspruchsvolleren Klasse sein.
- Bieten Sie Möglichkeiten zur Wertschätzung und Anerkennung: Teenager suchen nach sozialem Status und Respekt. Ermöglichen Sie ihnen, Respekt durch Beteiligung an der Gemeinschaft oder ausserschulische Aktivitäten zu gewinnen. Engagieren Sie sie in der Gemeinschaft durch Freiwilligenarbeit oder studentische Organisationen, um ihnen ein Gefühl von Sinnhaftigkeit und Zweck zu vermitteln.
- Stärken Sie Beziehungen: Zeigen Sie Wärme und Interesse am Leben Ihrer Teenager. Enge Beziehungen zu unterstützenden Erwachsenen (Eltern, Mentoren, Trainer) spielen eine Schlüsselrolle für eine gesunde Entwicklung.
Indem Sie Wärme und Struktur in Einklang bringen, schaffen Sie nicht nur gesunde Grenzen für die Handynutzung, sondern unterstützen Ihr Kind auch dabei, die beste Version seiner selbst zu werden.
Hinweis: Diese Ratschläge basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Erziehung. Wenn Sie ernsthafte Bedenken bezüglich des Wohlbefindens Ihres Kindes haben, sollten Sie immer einen Arzt oder Therapeuten konsultieren.